Foto: Siegfried Kerpf
Werksführung

Die Panther zu Besuch bei KUKA

15.02.18 - 14:50 Uhr

Die Jungs vom AEV beherrschen ihre Technik perfekt. Was der Panthernachwuchs erst nach und nach verinnerlichen muss, können die Profis aus dem Effeff: die richtige Schlägerhaltung, Ausholbewegung, Knie beugen, Körpergewicht verlagern, dabei den gegnerischen Torwart immer im Blick und nicht zu vergessen: die Follow-Through-Phase. Manchmal geht alles so schnell, dass das Spiel wie programmiert wirkt.

Was echte Arbeit von und mit Robotern bedeutet, konnten sich die Spieler bei einer exklusiven Führung bei KUKA ansehen – und waren schwer beeindruckt von der Leistung der einarmigen Maschinen: Die Mannschaft machte unter anderem Bekanntschaft mit dem „LBR iiwa". Dem ersten Roboter, der als als direkter Kollege mit dem Menschen zusammenarbeitet. Denn der LBR iiwa ist so sensitiv, dass er spürt, wenn er einem menschlichen Kollegen zu nahe kommt und reduziert dann Kraft und Geschwindigkeit sofort.

titan: der über vier Tonnen schwere Kollege

Bei der Führung in der Fertigungshalle der KUKA lernten die Spieler auch den mehr als vier Tonnen schweren Kollegen „titan" kennen. „Der titan hat mich am meisten beeindruckt", sagt Steffen Tölzer, Kapitän der Augsburger Panther. „Es war interessant zu sehen, wie präzise der Roboter dem Menschen zuarbeitet – und umgekehrt." Der Schwerlastroboter schafft bis zu 1,3 Tonnen und trägt Stahlträger, Schiff- und Flugzeugteile, die keine Menschenmannschaft jemals tragen könnte. titan arbeitet in einer Zelle, einem durch Gitter abgesperrten Bereich. Denn auch wenn er Menschen bei ihrer Arbeit unterstützt, so ist in seiner Nähe Vorsicht geboten, wenn er Schwerlasten durch die Hallen manövriert.

Am Ende der Führung erfuhren die Spieler, dass auch Roboter ins Fitnessstudio zum „Pumpen" müssen: Denn bevor sie in der KUKA eigenen Logistikkette den Weg zu ihrem neuen Besitzer antreten, müssen sie fast eine Stunde lang Gewichte stemmen – und zwar in alle Himmelsrichtungen. Nur wenn sie im Testzentrum optimal funktionieren, dürfen sie das Werk in Augsburg verlassen.

Sportsponsoring: In der Welt aktiv – in der Region engagiert

Obwohl das Unternehmen unter dem Slogan „Orange Intelligenz" in der ganzen Welt präsent ist, ist es KUKA wichtig, den Teamsport vor Ort zu unterstützen: „Wir wollen unseren Teil zu einer lebenswerten und attraktiven Region leisten", sagt Lorenz Löbermann, Brand Manager bei KUKA. „Als Augsburger Unternehmen übernehmen wir daher für Augsburg Verantwortung – Traditionsunternehmen und Traditionsverein müssen doch zusammenhalten."

Während der AEV für seine Fans weit mehr ist, als der älteste eissporttreibende Verein Deutschlands, ist KUKA weit mehr als „nur" Roboterbauer. Hinter der Fassade des modernen Büro- und Fertigungsgebäudes in Lechhausen verbirgt sich ein innovatives Industrie-4.0-Unternehmen. KUKA ist eine IT-Technologie-Schmiede, die unter dem Motto „iintelligence 4.0" Produktionsstätten auf der ganzen Welt zu Smart Factories machen will.

Ein Team aus 14.200 Mitarbeitern

Dafür arbeiten an 110 Standorten weltweit mehr als 14.200 Menschen an der Weiterentwicklung der automatisierten Fertigung. „Die Herausforderung besteht darin, aus dieser großen Mannschaft ein Team zu formen", sagt Lorenz Löbermann. Hier könne das Technologieunternehmen vom Eishockeyverein lernen: „Zusammenhalt, perfektes Zusammenspiel und in Stresssituationen einwandfrei funktionieren – das macht ein gutes Team aus. Im Unternehmen und auf dem Eis", sagt Löbermann. Das blinde Beherrschen der Tools, die man im Training lernt und das Ineinandergreifen der verschiedenen Techniken mache eine Mannschaft erst erfolgreich.

Umgekehrt kann auch der Verein von der Robotik profitieren – zwar nicht auf dem Eis, aber im übertragenen Sinne: denn ein Roboter alleine kann erstmal gar nichts. Erst das Zusammenspiel mit Greifern, Werkzeugen und anderen Maschinen sowie ein Team aus Ingenieuren, Programmierern und vielen mehr macht aus den Metallteilen einen wertvollen Spieler im Produktionsteam. Genau wie ein einzelner Spieler keine Tore schießt.

Doch Roboter auf dem Eis – das will keiner sehen. „Ohne Fehler wäre so ein Eishockeyspiel doch ziemlich langweilig", schmunzelt Leo Conti, Marketing Manager beim AEV. „Der Sport lebt davon, den Gegner zu Fehlern zu provozieren und dann seine Chance für ein Tor zu nutzen. Dennoch war es wahnsinnig interessant zu sehen, welche Arbeiten die Roboter mit welcher Präzision leisten können. Der Besuch der kompletten Mannschaft ist für uns eine absolute Ehrensache. Wir sind stolz auf die Partnerschaft mit KUKA, stolz auf das Augsburger Unternehmen und stolz auf die Belegschaft."

Die Mitarbeiter von KUKA haben den Besuch der Mannschaft als Möglichkeit genutzt, ein paar Autogramme zu ergattern. Die Spieler nahmen sich während ihres Firmenbesuchs gerne Zeit für die Menschen, die Roboter scheinbar zum Leben erwecken.