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Deutschland-Cup

Team Deutschland krallt sich den Cup

12.11.12 - 10:09 Uhr

München, 11.11.2012 - Mission erfüllt, den Cup gekrallt: Das Team des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. (DEB) hat beim 23. Deutschland Cup in München auch den Weltmeistschafts-Zweiten die Slowakei in die Schranken gewiesen und durch ein 2:0 den Vorjahressieger entthront.

Damit feierte auch Bundestrainer Pat Cortina bei seinem ersten Einsatz ein bemerkenswertes Debüt an der Bande. „Den Grundstein haben wir mit hoher Disziplin und Einsatz in den Zweikämpfen gelegt", erklärte der 48 Jahre alte Italo-Kanadier nachdem der dritte Titel im vierten Jahr perfekt war.

Von Beginn an knüpfte das DEB-Team vor 5.600 Fans im Münchner Olympia-Eisstadion an ihre vorangegangenen Auftritte an. Konzentriert und engagiert erarbeitete sich die Nationalmannschaft eine Reihe guter Einschussmöglichkeiten. Die beste hatte Iserlohns Angreifer Michael Wolf, als er in der siebten Minute in Unterzahl frei vorm Gästetor auftauchte, jedoch scheiterte, weil ihm der Schläger brach.

Die Defensivkünste des deutschen Teams waren wenig später gefragt, nachdem Lokalmatador Martin Buchwieser wegen hohen Stocks mit Verletzungsfolge vorzeitig vom Eis musste.

Jedoch ließ das derart dezimierte DEB-Team die Slowaken auch in dieser kritischen Phase nie zum Zug kommen und rettete das torlose Remis in die Pause.

Auch nach dem ersten Wechsel operierte das deutsche Team aus einer kompakten Abwehr heraus. Die Angriffsversuche der Slowaken wurden meist im Ansatz und vor allem in der neutralen Zone erstickt. Damit waren die Gäste gezwungen, über die Außenpositionen zu kommen. Die wenigen Chancen waren eine sichere Beute von Freezers-Goalie Dimitrij Kotschnew.

Im Vorwärtsgang wirkte das DEB-Team deutlich agiler, fand aber kein probates Mittel gegen eine ebenfalls sehr sattelfeste Slowaken-Abwehr. Beste Chancen in dieser Phase hatten Michael Wolf, Marcel Müller und Haie-Stürmer Philip Gogulla.

Den Bann bracht Alexander Barta bei 49:36 auf der Uhr. Aus der Hintertorposition schoss der Schweden-Legionär den slowakischen Goalie an und die Scheibe trudelte über die Linie. Nur 51 Sekunden später sorgte Garret Festerling für die Vorentscheidung. Auch sein Treffer war kurios, schoss er dem Torhüter an den Rücken zum 2:0. Die restlichen Minuten waren Formsache. Angetrieben von einem begeisterten Publikum brachte das Team von Pat Cortina den Vorsprung gegen den Vize-Weltmeister über die Zeit. Es war der 19. Sieg im 46. Vergleich mit der Slowakei.

Während des Deutschland Cups fanden zeitgleich auch die Vorausscheidung zur 2013 Olympia-Qualifikation in Bietigheim-Bissingen statt. Als Qualifikant für das Turnier von 7.-10 Februar 2013 steht nun die Niederlande fest.

Stimmen zum Spiel:

Pat Cortina (Bundestrainer): „Glückwunsch an das Team. Unsere Mannschaft hat heute gut und sehr diszipliniert gespielt. Wir sind geduldig geblieben. Es freut mich für die Spieler, sie haben diese Woche hart gearbeitet und alles umgesetzt, was wir wollten."

Dimitrij Kotschnew: „Wir haben in allen drei Partien super gespielt. Der Schlüssel war, dass wir mit Leidenschaft gespielt haben und unser Spiel simpel gestalten konnten. Die Stimmung ist nach den drei Siegen natürlich ausgelassen und man fährt mit einem guten Gefühl nach Hause. Dass wir seit Jahren eine charakterstrake Truppe haben, hat dieser Turniererfolg wieder bestätigt."

Thomas Greilinger: „Wir haben in drei Spielen sieben Tore geschossen und nur zwei Gegentreffer kassiert. Daran sieht man, dass wir defensiv äußerst gut gestanden haben. Dadurch konnten wir unser selbst gestecktes Ziel erreichen. Der erste Schritt für die Olympiaqualifikation ist damit getan. Jetzt müssen wir weiter dran bleiben und hart arbeiten."

Moritz Müller: „Das war ein super Start mit dem neuen Coach. Dieser Turniersieg gibt und Rückenwind und Selbstvertrauen. Wir müssen jetzt in der DEL weiter hart arbeiten, um bei den nächsten Maßnahmen wieder diese Leistung abrufen können.

Alexander Barta: „Alle drei Torhüter haben bei diesem Turnier sensationell gehalten. Das Erfolgsrezept war, dass wir defensiv nur wenige Chancen zugelassen haben. Da sieht man die Handschrift des Trainers. Er hat einen sehr guten Job gemacht."

Schweiz sichert sich Platz zwei

Einen versöhnlichen Abschluss des Deutschland Cups sicherte die Schweiz. Nach der Niederlage gegen die deutsche Auswahl hat die Schweiz gegen Team Canada einen 6:1-Erfolg gefeiert. Dadurch belegen die Eidgenossen in der Endabrechnung den zweiten Platz.

Zunächst erwischten die Kanadier den besseren Start. Jamie Fraser schoss die Ahornblätter in der achten Spielminute in Front. Die Schweiz war jedoch das bessere Team und drehte das Spiel bis zum Start des letzten Durchgangs. Ein schneller Treffer durch Roman Wick nur 85 Sekunden nach Wiederbeginn stellte einen Zwei-Tore-Vorsprung her und zwang die Kanadier dazu, alles nach vorne zu werfen. Entsprechend waren die Räume hinten offen und die Schweizer nutzten diese, um bis zur Schlusssirene auf 6:1 davon zu ziehen.

 

Die vollständige Statistik zum Turnier finden Sie unter: http://stats.iihf.com/deb/22/index.html