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WOB vs. AEV

Achterbahnfahrt! AEV holt in Wolfsburg nur zwei Punkte

02.01.23 - 22:17 Uhr

Die Augsburger Panther sind in der PENNY DEL mit einem Sieg ins neue Jahr gestartet. Allerdings holte der AEV beim 7:6-Sieg bei den Wolfsburg Grizzlys nur zwei Punkte, nachdem man in den letzten sieben Minuten der regulären Spielzeit eine Vier-Tore-Führung noch aus der Hand gab.

Die Treffer für die Panther erzielten Terry Broadhurst (1.), Sebastian Wännström (3.), Samuel Soramies (25., 63.), Matt Puempel (27.), Brady Lamb (39.) und Mirko Sacher (49.). Für Wolfsburg waren Spencer Machacek (34., 58.), Darren Archibald (42.), Björn Krupp (53.), Laurin Braun (56.) und Tyler Morley (60.) erfolgreich. 

Panther mit Blitzstart

Trainer Kai Suikkanen musste weiter auf Marcel Barinka und Niklas Sänger verzichten. Blaz Gregorc, Vinny Saponari und Michae Clarke waren zudem überzählig und saßen auf der Tribüne. Im Tor erhielt Dennis Endras eine Verschnaufpause - Markus Keller rückte dafür zwischen die Pfosten. 

Und der gebürtige Augsburger sah einen perfekten Start des AEV, denn gleich die erste Chance brachte die Führung für die Gäste: Terry Broadhurst kam in der gegnerischen Zone an die Scheibe, setzte sich stark durch und traf nach nur 49 Sekunden letztlich mit Rückhand zum 0:1 (1.).

Wolfsburg antwortete mit wütenden Attacken, aber Keller konnte sich ein paar Mal auszeichnen und konnte wenig später ein weiteres Mal jubeln. Soramies fing einen Pass von Wolfsburgs Goalie Justin Pogge ab, bewies feine Übersicht, bediente Wännström und der Schwede erzielte per Direktabnahme den zweiten Treffer der Panther (3.). 

Nach dem Traumstart verlegten sich die Pantjher im restlichen Drittel vornehmlich auf Konter, konnten aber auch immer wieder für Entlastung sorgen. Wolfsburg hatte zwar klar mehr vom Spiel, aber die Panther standen defensiv solide und ließen keinen Treffer im Durchgang zu.  

Panther mit nächstem Doppelschlag

Das zweite Drittel war dann fast eine Kopie des ersten Abschnitts. Die Panther standen zunächst gut und nutzten wieder gleich die erste Chance, um zu treffen. Nach einem hohen Scheibengewinn legte Ryan Kuffner auf Wännström quer, der scheiterte noch an Pogge, aber Soramies stand goldrichtig und staubte zum 0:3 ab (25.).

Und wie schon im ersten Drittel legten die Panther schnell nach, als Puempel bei einem Konter ausholte und den Puck per Gewaltschuss sehenswert genau in den Winkel schweißte (27.). Pogges Abend war damit beendet und Dustin Strahlmeier rückte für ihn zwischen die Pfosten.

Am Spiel änderte dies wenig: Wolfsburg versuchte viel, aber Augsburg stand sicher und konnte sich auf Keller verlassen. Augsburgs Schlussmann parierte unter anderem in Unterzahl einmal ganz stark gegen Luis Schinko (29.).

Wolfsburg verkürzt - Augsburg antwortet

Als die Panther wegen zu vieler Spieler allerdings ein zweites Mal in Unterzahl ranmussten, war auch Keller chancenlos. Gerade einmal sechs Sekunden dauerte das Wolfsburger Powerplay, als Machacek per Direktabnahme nach Zuspiel von Nolan Zajac auf 1:4 verkürzte (34.).

Wer dachte, dass die Panther nun ins Schwimmen geraten würden, wurde schnell eines Besseren belehrt. Der AEV spielte es weiter clever und nutzte eine Chance in der Offensive sogar noch zum 1:5. Adam Johson fing einen Pass im Wolfsburger Drittel ab, legte auf Lamb zurück und der überwand Strahlmeier mit einem platzierten Schuss erstmals (39.).  

Grizzlys treffen erneut in Überzahl - Panther mit Reaktion

Das Schlussdrittel begann dann aber denkbar schlecht für den AEV. Nach einer frühen Strafe kamen die Hausherren zum zweiten Treffer. Ein Schuss von Trevor Mingoia aus der Distanz trifft Henry Haase am Rücken, die Scheibe fällt vor die Füße von Archibald und der muss nur noch ins leere Tor einschieben (42.).

Doch der AEV zog sich nicht zurück, sondern suchte nach dem erneuten Anschluss der Hausherren selbst den Weg nach vorne. Mehrfach war der sechte Treffer möglich, aber Strahlmeier zeigte einige starke Paraden. In der 49. Minute war es aber dennoch soweit: In einer Augsburger Druckphase traf Sacher im Nachschuss aus dem Hinterhalt und stellte den alten Abstand wieder her.

Panther verspielen Vier-Tore-Vorsprung

Doch Wolfsburg gab sich noch nicht auf und verkürzte ein drittes Mal. Nach ganz feinem Zuspiel von Thomas Reichel von hinter dem Tor, war Krupp zur Stelle und schob aus kurzer Distanz ein (53.). Die Panther hatten anschließend wieder die Möglichkeit sofort zu antworten, aber dieses Mal gelang es nicht und so wurde es noch einmal spannend, als Laurin Braun knapp fünf Minuten vor dem Ende sich gut durchsetzte und auf 4:6 stellte (56.). 

Es war der Startschuss einer vogelwilden Schlussphase, denn Wolfsburg glich tatsächlich noch aus. Alles begann, als ein Wolfsburger einem Teamkollegen ein Bein stellte, aber Johnson dafür auf die Strafbank musste. Zur Verteidigung der Unparteiischen sei gesagt, dass es ganz schwer zu erkennen war. Den Grizzlys war dies aber egal: Im Powerplay lief die Scheibe hervorragend und am Ende sorgte Machacek mit seinem zweiten Treffer für das 5:6 (58.). 

Strahlmeier ging wieder vom Eis, die Panther hatten einige Male die Chance auf den Empty-Netter, aber nutzten dies nicht und so glichen die Gastgeber in der allerletzten Sekunde durch Morley tatsächlich noch aus. Die Schiedsrichter prüften noch, ob die Uhr schon abgelaufen war, aber dies war nicht der Fall und es stand 6:6 (60.). 

AEV holt immerhin zwei Zähler

In der Overtime hatten beide Teams dann Chancen, aber letztlich war es der AEV, der den Zusatzpunkt holte und damit den völligen Kollaps verhinderte. Torschütze war Soramies mit seinem zweiten Treffer, als er Strahlmeier mit einem platzierten Schuss aus dem Handgelenk überwinden konnte (63.)

Für die Panther geht es nach den wichtigen zwei Punkten nun mit zwei Heimspielen weiter. Am Mittwoch sind die Iserlohn Roosters zu Gast, zwei Tage später geben die Nürnberg Ice Tigers ihre Visitenkarte im Curt-Frenzel-Stadion ab. Das Eröffnungsbully steigt jeweils um 19:30 Uhr.