Foto: Tobias Müller
GER - CZE

Deutschland verliert auch gegen Tschechien

16.05.12 - 09:26 Uhr

München/Stockholm 15.05.2012 – Die deutsche Eishockey Nationalmannschaft hat auch das letzte Spiel der 2012 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft verloren. Gegen Tschechien unterlag das Team von Bundestrainer Jakob Koelliker mit 1:8 (1:3, 0:3, 0:2).

Das erste Drittel begann etwas besser als im Spiel gegen Norwegen, doch auch in dieser Begegnung musste Dennis Endras bereits nach zwei Minuten das erste Mal hinter sich greifen. Die Nationalmannschaft kämpfte jedoch weiter und Thomas Greilinger erzielte in der siebten Minute nach Vorlage von Christoph Schubert und Christoph Ullmann den Ausgleich. Doch Tschechien verschärfte das Tempo und erhöhte den Vorsprung auf 1:2. Besonders im Powerplay nutzten sie ihre Chancen und so schoss Martin Erat vor der Drittelpause das 1:3.

 

Auch zweiten Spielabschnitt hatte die DEB-Auswahl große Probleme das hohe Tempo der tschechischen Mannschaft mitzugehen. In der Folge schraubte der Gegner die Führung auf 1:6 hoch. Dabei traf David Krejci (30.) sogar in Unterzahl. Die größten Chancen auf einen Treffer hatten in diesem Drittel Philip Gogulla, dem die Scheibe in Überzahl vor dem Tor versprang und Thomas Greilinger der einen Alleingang in der 33. Minute vergab. Im letzten Drittel konnte die Mannschaft keine Akzente mehr setzen, so dass Deutschland am Ende nach zwei weiten Überzahltoren mit 1:8 verlor.

 

Die Mannschaft bedankt sich bei allen Fans für die Unterstützung während des Turniers.

 

Jakob Koelliker (Bundestrainer): „Wir haben uns gut auf das Spiel vorbereitet und uns viel vorgenommen. Der Start war gut, jedoch hatten wir im Anschluss Probleme das Tempo mitzugehen. Wir haben versucht mit drei Reihen den Rhythmus mitzugehen, aber es war schwer für uns im Spiel zu bleiben. Dennoch bin ich nicht sauer auf das Team. Die Mannschaft wollte die Punkte und hat hart gekämpft."

 

Patrick Reimer: „Das war erneut ein desolates Spiel von uns. Wir hatten uns vorgenommen, heute anders aufzutreten, das hat nicht geklappt. Die Tschechen, das muss man betonen, sind ein Weltklasseteam, die hervorragend gespielt haben. Diese beiden Spiele zuletzt müssen wir ganz schnell vergessen. Dennoch sind wir nicht so schlecht, wie wir uns in den letzten beiden Spielen präsentiert haben. Im Sport gibt es immer Höhen und Tiefen. In den letzten beiden Jahren lief alles rund, diesmal leider nicht. Das gehört im Sport dazu."

 

Marcus Kink: „Wir hatten uns so viel vorgenommen. Die Tschechen haben aber heute ihre ganze individuelle Klasse gegen uns ausgespielt. Sie haben uns eiskalt für den kleinsten Fehler bestraft. Man hat auch gemerkt, dass das Norwegen-Spiel noch nicht ganz aus den Köpfen war. Wir waren teilweise verunsichert. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir jetzt nicht alles schlecht reden sollten. Wir müssen das deutsche Eishockey nicht nach zwei Spielen beurteilen und alles über einen Kamm scheren. Das wäre nicht fair. Wir haben insbesondere in den DEL-Playoffs gesehen, dass die deutschen Spieler ganz groß aufgetrumpft haben. Wir sind ein junges Team, das sich entwickeln kann. Dazu gehören auch Niederlagen wie diese bei der WM. Unter dem Strich haben wir nichts verloren und sind nach wie vor in der A-Gruppe. Im nächsten Jahr müssen wir wieder angreifen."

 

Dennis Endras: „Natürlich wollten wir so wie heute nicht auftreten. Aber wenn man gesehen hat, wie die Tschechen heute gespielt haben, welche Klasse dieses Team gespickt mit Weltstars besitzt, dann ist es vielleicht sogar ein Stück weit leichter, eine solche Niederlage zu akzeptieren. Wenn wir 0:3 verlieren, dann sagt auch keiner was. Wir hatten viele Absagen vor dem Turnier, aber das soll auch keine Entschuldigung sein. Wichtig ist jetzt, dass wir abschalten und in den kommenden Tagen in Ruhe über alles nachdenken."