Panther inTeam: Jeff Likens im Interview

Ich glaube, ich habe eine solide erste Saison in Deutschland gespielt. Anfangs hat es etwas gedauert, bis ich mich an das Spiel hier gewöhnt hatte; es gibt schon einige große Unterschiede im Vergleich zu Nordamerika. Aber es hat mir auch Spaß gemacht, mich dieser Herausforderung zu stellen. Es gibt aber natürlich immer ein paar Sachen, die man verbessern kann und genau das will ich über den Sommer auch versuchen, so dass ich hoffentlich in der nächsten Saison noch besser spiele.

Es gibt verschiedene Gründe, warum ich meinen Vertrag hier verlängert habe. Zuallererst natürlich meine Mitspieler und das Team hinter dem Team. Viele der anderen Spieler kommen ebenfalls nach Augsburg zurück und Larry und Duanne haben in der letzten Saison wirklich großartige Arbeit geleistet. Das hat mir die Entscheidung ziemlich leicht gemacht. Unser Betreuer Josef „Daddy“ Bogdan hängt ebenfalls noch ein Jahr dran, mit ihm hatte ich in der letzten Saison eine Menge Spaß. Außerdem mag ich die Stadt sehr, weil sie einfach wahnsinnig schön ist und man hier viel unternehmen kann. Ich hatte einige andere Angebote, aber die Vorteile von Augsburg haben die der anderen Städte einfach überwogen.

Am meisten habe ich meine Familie und meine Freundin vermisst, auch wenn sie mich alle mal hier in Augsburg besucht haben. Ansonsten war es wegen der Zeitverschiebung aber schwierig, regelmäßig mit ihnen zu reden. Abgesehen davon habe ich auch noch meine Xbox vermisst.

Ich wohne in Madison, Wisconsin, wo ich auch auf dem College war. Einige meiner alten Teamkollegen vom College leben noch hier. Im Sommer trainieren wir zusammen, machen vormittags Fitnesstraining und am Nachmittag gehen wir zusammen aufs Eis. Und wann immer es die Zeit erlaubt, schieben wir eine Runde Golf dazwischen.

Natürlich habe ich die Play-offs verfolgt und dabei den Chicago Blackhawks die Daumen gedrückt. Ich komme nämlich ursprünglich aus Chicago und einige meiner besten Freunde spielen für die Hawks.

Eigentlich wollten meine Freundin Sarah und ich mit zwei unserer besten Freunde nach Mexiko fliegen, aber als dort die Schweinegrippe ausgebrochen ist, haben wir den Flug storniert und haben unseren Urlaub stattdessen in Sarasota in Florida verbracht.

Wie gesagt, ich verbringe die meiste Zeit mit ein paar alten Teamkameraden aus meiner Zeit an der University of Wisconsin.  Viele von ihnen spielen mittlerweile in der NHL und wir trainieren im Sommer zusammen.

Ich komme Ende Juli zurück. Sarah kommt dann nach dem Ende der Vorbereitung im September nach. Wir freuen uns sehr darauf, miteinander in Europa zu leben, ich musste Sarah also überhaupt nicht dazu überreden.

Wir haben uns in unserem letzten Jahr im College kennengelernt und sind jetzt seit etwas mehr als zwei Jahren zusammen. Witzige Liebesgeschichte gibt es keine, zumindest keine, die man auf einer Website veröffentlichen könnte. (lacht)

Seit wir zusammen sind, habe ich ihr viel über Eishockey beigebracht. Am Anfang hat sie es nicht bemerkt, wenn ich im Spiel etwas falsch gemacht habe, mittlerweile sieht sie es aber. Wenn ich einen Fehler mache, baut sie mich aber wieder auf und hilft mir, es in Zukunft besser zu machen.

Ich habe gerne Spaß auf dem Eis. Ich fühle mich sehr wohl an der Scheibe und eröffne gerne das Spiel, manchmal auch in Situationen, in denen ich es vielleicht nicht unbedingt machen sollte. Aber solche Spieler braucht jedes Team, um für die nötige Kreativität zu sorgen. Wenn es sein muss, kann ich aber auch jederzeit auf den Körper spielen. Eigentlich checke ich sogar sehr gerne und mag die Arbeit an der Bande, aber in der DEL ist eine physische Spielweise nicht so sehr gefragt, sondern eher Technik und Finesse.

Larry glaubt, dass ich manchmal zu viel versuche und etwas einfacher spielen sollte, aber manchmal lobt er mich auch für das, was ich mit dem Puck mache und wie ich spiele.

Persönlich möchte ich mich in jedem Bereich verbessern. Normalerweise gehöre ich in meinen Teams immer zu den Besten in der Plus-Minus-Statistik, darum möchte ich in der nächsten Saison vor allem in diesem Bereich auch in Augsburg zu den Besten zählen. Außerdem würde ich gerne mehr Tore erzielen. Ich war immer schon eher der Vorbereiter und sechs Tore, wie in der letzten Saison, habe ich schon seit sieben oder acht Jahren nicht mehr geschossen, aber ich möchte auch in diesem Bereich zulegen, um dem Team weiterzuhelfen. Für das Team wünsche ich mir, dass wir wieder die Play-offs erreichen, diesmal aber weiter kommen als nur in die erste Runde.

Chris Heid kenne ich bislang nicht, aber gegen Darin und Colin habe ich im College gespielt. Darin habe ich als guten Zwei-Wege-Stürmer mit Scoring Touch und gutem Körperspiel in Erinnerung und Colin als hervorragenden Torjäger.

Mit den vielen starken Spielern, die ihre Verträge verlängert haben und dank einiger sehr guter Neuzugänge haben wir eine große Chance, ins Viertelfinale zu kommen.